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2020 - ein Jahr der Entbehrungen

Das Jahr 2020 neigt sich (endlich) dem Ende entgegen. Üblicherweise würden wir in diesem Bericht auf alle sportlichen Ereignisse des Jahres zurückblicken, allerdings würden damit gerade einmal rund 3 Monate abdecken. Somit müssen wir auch unseren traditionellen Jahresbericht in diesem Jahr ein wenig anders gestalten.

 

2020 wird ohne wenn und aber in die Geschichtsbücher eingehen: das Pandemiejahr – so wird es wohl den meisten in Erinnerungen bleiben. Dabei gab es in diesem Jahr noch so viel weitere außergewöhnliche, geschichtsträchtige und grausame Ereignisse: wie zB die verheerenden Waldbrände in Australien zu Beginn des Jahres mit dem Tod von mehr als 1 Milliarde Tiere; die katastrophalen Verhältnisse im griechischen Flüchtlingslager Moria; die Terroranschläge in Frankreich sowie der Anschlag in Wien; der chaotische und noch nie dagewesene Verlauf der US-Präsidentschaftswahl, wo der Verlierer der Wahl den Ausgang anzweifelte bzw. dies noch immer tut; oder auch die seit Monaten anhaltenden Proteste in der letzten Diktatur Europas, gegen die der Staat mit brutaler Härte vorgeht ---- und dann wäre natürlich das, was das Leben auf der ganzen Welt verändert hat: SARS-CoV-2, oder wie wir es alle nennen: das Coronavirus. Ein Virus, das in einem Zeitraum während wir noch alle auf der Weihnachtsfeier im Dezember 2019 beieinandersaßen im chinesischen Wuhan ausbrach und spätestens seit Ende Februar / Anfang März alles verändert hat.

 

Wie gehabt startete die DJK im Februar in die Vorbereitung: die Vorfreude war groß, man überwinterte auf Platz 1 der A-Klasse und diesen wollte man bis zum eigentlich geplanten Saisonfinale im Mai 2020 verteidigen. Am 07.03. bestritt man ein erstes Testspiel gegen Windischeschenbach. Der ein oder andere Fan wird sich an diesem Tag noch gedacht haben, aufgrund der widrigen Witterungsverhältnisse zuhause zu bleiben und dann ab dem darauffolgenden Wochenende die Mannschaft wieder regelmäßig zu unterstützen … eine Woche später war aber schon alles anders. Am 13.03. wurde der Katastrophenfall ausgerufen, die Verunsicherung in der Bevölkerung groß … ein fremdes Virus setzt alles lahm und auch der Fußball blieb davon nicht verschont. Nur drei Tage später wurde der Spielbetrieb ausgesetzt, etwas später ging die Diskussion los, wie es denn (sofern es wieder möglich sein wird) weiter gehen soll. Bayern entschied sich im Gegensatz zu den anderen Bundesländern dafür, die Saison im Amateurbereich nicht abzubrechen, sondern fortzusetzen (eine Entscheidung, die wohl die richtige war, da man v.a. wegen Lockdown 2 nun mehr Flexibilität als die anderen hat, die Saison ordnungsgemäß zu Ende zu spielen). Glücklicherweise griffen die Maßnahmen, die Todes- und Infektionszahlen gingen zurück, ab dem 11.05. war ein eingeschränkter Trainingsbetrieb wieder möglich – nicht das, was man noch aus der Vor-Coronazeit kannte, aber zumindest ein erster Schritt. Die Pläne des BFV sahen vor, ab dem 01.09. die Saison wieder fortzusetzen. Dieser Plan entwickelte sich jedoch zu einem zähen Tauziehen, wo, so ehrlich muss man sein, ab einem gewissen Zeitpunkt die Verhältnismäßigkeit der Beschränkungen nicht mehr gegeben waren. Ab Anfang August durften Freundschaftsspiele ausgetragen werden, jedoch ohne Zuschauer. Wenn man uns Fußballfans das vor einem Jahr gesagt hätte, hätte sich das nach einer völlig surrealen Vorstellung angehört. So mussten die, die trotzdem kommen wollten, vom Platz verwiesen werden oder sich auf Stellen drängen, die offiziell der Gastronomie angehören (was nach der Infektionsschutzverordnung erlaubt war). Der Großteil der Fans in Bayern konnte nur noch mit dem Kopf schütteln – wir, die sich problemlos über den Sportplatz verteilen können, müssen zuhause bleiben, während an der Alten Försterei bei einem Freundschaftsspiel von Union Berlin rund 5.000 Zuschauer zugelassen waren … es musste etwas getan werden, denn sogar der verschobene Re-Start am 19.09. geriet in Gefahr. In einer finalen Abstimmung entschieden sich 80% für die Fortsetzung der Saison noch in diesem Jahr, 66% sogar für den Klageweg, sollte die Staatsregierung ihre Entscheidung nicht ändern. Der Druck wurde zu groß, nur einen Tag später verkündete Ministerpräsident Dr. Markus Söder die Wiederaufnahme des Wettkampfspielbetriebs ab dem 19.09.

Die Geisterspiel-Vorbereitung unserer Mannschaft verlief bis dahin sehr erfreulich. 5 von 6 Partien konnten gewonnen werden. Besonders hervorzuheben ist hier der 3:1-Sieg gegen Kreisklassist Pfreimd II. Am 20.09. um 13:15 Uhr in Diendorf war es dann soweit: der Startschuss für die Fortführung der Spielzeit 19/21 war gefallen. Die Hausherren aus Diendorf waren der erwartet unangenehme Gegner. Geplagt durch Verletzungssorgen tat sich unsere Mannschaft extrem schwer – nur mit äußerst viel Glück konnte man dank eines Strafstoßes in der letzten Minute einen schmeichelhaften 1:0-Sieg in Diendorf feiern. Eine Woche später stand das Spitzenspiel bei der besten Heimmannschaft der Liga an. Die Personalsituation verschärfte sich leider weiter, das Spiel unserer Reserve musste sogar abgesagt werden. Keine guten Vorzeichen und auch das Spiel verlief nicht nach Plan. Nach 50 Minuten stand es 4:1 für Winklarn. Während sich einige Mannschaften nun aufgegeben hätten, kämpften sich unsere Spieler zurück in die Partie, kamen auf 5:4 heran. In einer hektischen Nachspielzeit gelang uns diesmal leider nicht der Lucky-Punch. Nach diesem Spiel übernahm der SV Altendorf die Spitzenposition. Eine Woche später stand dann das erste Ligaheimspiel des Jahres auf dem Programm – und das im Oktober! Gegner war das Schlusslicht aus Wackersdorf. Was sich nach einer einfachen Angelegenheit anhört, mündete in einer 1:2-Niederlage gegen die mit zahlreichen Kreisliga-Spielern verstärkte Gästemannschaft. Trotzdem passte der Kampfgeist, mit etwas mehr Glück hätte das Spiel auch anders gehen können. Platz 1 schien aber damit in weiter Ferne, plötzlich drohte Gefahr von hinten, denn Winklarn verkürzte den Abstand auf 3 Punkte. Nach den wenig zufriedenstellenden Ergebnissen musste ein Erfolgserlebnis her – und dieses sollte mit dem 4:1-Auswärtssieg in Stulln folgen, als man den Gastgebern keine Chance ließ und nach 21 Minuten bereits mit 0:3 in Führung lag!! Mit diesem Sieg war die A-Klasse für dieses Jahr auch schon beendet, denn bis zum Saisonfinale im Mai 2021 sollte zur Überbrückung ein Ligapokal ausgespielt werden.

 

Allerdings veränderte sich in rascher Geschwindigkeit die Corona-Situation – und das leider in die verkehrte Richtung. Die Infektionszahlen schossen wieder in die Höhe, bayernweit mussten zahlreiche Spiele abgesagt werden. Die DJK war in dieser Zeit wohl einer der ganz wenigen Vereine, deren Spiele vom Re-Start bis zur erneuten Einstellung des Spielbetriebs nie pandemiebedingt abgesagt werden mussten. Nach einem Nachholspiel unserer Zweiten in Erzhäuser stand am 24. Oktober bereits das letzte Spiel dieses Jahres an. Im ersten (und eventuell sogar einzigen) Spiel im Ligapokal konnte man die Stullner-Reserve erneut schlagen, diesmal mit 3:1. Wegen der verschärften Corona-Lage ging die Zuschauerzahl bei diesem Heimspiel im Vergleich zum Wackersdorf-Spiel von 135 auf rund 50 zurück. Was viele ahnten, wurde wenige Tage offiziell verkündet: am 02.11. wurde der Spielbetrieb erneut eingestellt, alle bayerischen Vereine befinden sich seitdem in der Winterpause.

 

Laut offiziellem Spielplan würde es am 21.03. mit dem Ligapokal in Stulln weitergehen. Hierfür müsste aber spätestens ab Mitte Februar der uneingeschränkte Trainingsbetrieb wieder möglich sein – und das ist anhand der aktuellen Todes- und Infektionszahlen nur schwer vorstellbar. Man wird wohl als Starttermin eher den 18.04. ins Auge fassen müssen – ab diesem Tag soll es in der A-Klasse mit den restlichen 4 Spielen weitergehen.

 

Ob & wie das machbar sein wird kann man jetzt noch nicht sagen. Für uns Fußballbegeisterten gehen wir mit viel Unsicherheit ins neue Jahr, da man noch nicht einschätzen kann, ab wann die Ausübung dieser Sportart wieder möglich sein wird. Mit den nun beginnenden Impfungen ist trotzdem Licht am Ende des Tunnels in Sicht. 2020 war ein in vielerlei Hinsicht besch…. Jahr, da kann 2021 eigentlich nur besser werden. Wir hoffen es und wünschen Euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr, viel Gesundheit und auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen auf dem Sportplatz 😊

 

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Quelle Bild: Frankfurter Rundschau